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Ausbildung und
praktische Anwendungen

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39%

Nur 39 Prozent gaben an, sie hätten in der Schule gelernt, wie man herausfindet, ob Informationen im Internet glaubwürdig sind. Im internationalen Vergleich sind es 65 Prozent.

66%

Nur 66 Prozent der Befragten gaben an, dass die Schule ihnen beigebracht habe, wie sie mit Hilfe der Technik Informationen suchen können. Der internationale Durchschnitt liegt bei 74 Prozent.

ZAHLEN, DATEN, FAKTEN

DIGITALE TRANSFORMATION

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DEUTSCHE SCHULEN IM INTERNATIONALEN VERGLEICH 

Die „International Computer and Information Literacy Study“ – kurz ICILS – ist DIE große Schulleistungsvergleichs-Studie, wenn es um Bildung und Digitalisierung geht. Sie ist in ihrer Bedeutung vergleichbar mit der sogenannten Pisa- und der Grundschul-Lesestudie Iglu. Bereits zwei Mal haben Schülerinnen und Schüler der achten Klasse weltweit daran teilgenommen. Die zweite aktuelle Studie (veröffentlicht im Oktober 2019; Daten aus 2018) wurde in 21 Ländern durchgeführt. Deutschlandweit nahmen rund 3655 Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgangsstufe sowie 2386 Lehrpersonen, die in der achten Jahrgangsstufe unterrichten, teil. Verantwortlich für ICILS ist die Vereinigung IEA (International Association for the Evaluation of Educational Achievement). In Deutschland leitet die renommierte Professorin Birgit Eickelmann (Universität Paderborn) das Forschungsteam. 

 

Im Fokus der Forschung stand die Frage, wie gut Achtklässler Informationen aus digitalen Medien entnehmen, bewerten und verarbeiten können. Ein zentrales Ergebnis: Die verbreitete Annahme, Kinder und Jugendliche entwickelten sich in einer digital geprägten Welt automatisch zu kompetenten Nutzerinnen und Nutzern dieser Medien, trifft nicht zu. 

 

Stattdessen meisterten lediglich knapp ein Drittel aller Jugendlichen in Deutschland basale Anforderungen und Kompetenzstufen. Diese Schülerinnen und Schüler könnten „gerade mal einen Computer anschalten und einen Link anklicken“, so Wilfried Bos, Leiter des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der Technischen Universität Dortmund. Ebenso bedenklich: Nur knapp zwei Prozent erreichten die Leistungsspitze.

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Nur ein Viertel der Lehrkräfte wurde für den Einsatz mit digitalen Hilfsmitteln im Unterricht ausgebildet. Und nur 33 Prozent der Lehrkräfte gaben an, dass sie bei der Entwicklung von digital basierten Unterrichtsstunden mit ihren Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten. Damit ist Deutschland Schlusslicht. Der Durchschnitt aller Teilnehmerländer liegt bei 61 Prozent.

 

Fazit: Digitale Hilfsmittel werden in deutschen Schulen überwiegend zum Frontalunterricht genutzt. Damit sind die lehr- und lernförderlichen Möglichkeiten eines digital-gestützten Unterrichts bei weitem nicht ausgeschöpft.

30    60%

TRENDS

Positiv: Der Anteil der deutschen Lehrerinnen und Lehrer, die digitale Medien mindestens einmal die Woche

nutzen, ist von gut 30 auf 60 Prozent gestiegen; ein knappes Viertel tut dies täglich. 

50%

Ausbaufähig: Mehr als 50 Prozent der Schulleiterinnen und -leiter halten digitale Bildung mittlerweile für eine sehr wichtige Aufgabe. Das bedeutet aber auch: Fast die Hälfte sieht das (noch) nicht so. Die hieraus abzuleitende These ist: Unterstützung und Qualifizierung von Schulleitungen ist elementar für die digitale Transformation von Schulen.

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Quellen:

Birgit Eickelmann, Wilfried Bos, Julia Gerick, Frank Goldhammer, Heike Schaumburg, Knut Schwippert, Martin Senkbeil, Jan Vahrenhold (Hrsg.):

ICILS 2018 #Deutschland Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im zweiten internationalen Vergleich und Kompetenzen im Bereich Computational Thinking, 2019, Münster, Waxmann, s. auch https://kw.uni-paderborn.de/fileadmin/

fakultaet/Institute/erziehungswissenschaft/Schulpaedagogik/

ICILS_2018__Deutschland_Berichtsband.pdf 

 

Prof. Dr. Birgit Eickelmann, Amelie Labusch: ICILS 2018 #Deutschland, Presseinformationen zur Studie und zu zentralen Ergebnissen, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Paderborn November 2019, Münster, Waxmann 

 

Wo steht Deutschland in der digitalen Bildung?

https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/
icils2018-wo-steht-deutschland-in-der-digitalen-bildung/

BILDUNGSGERECHTIGKEIT VERSUS DIGITAL GAP
 

Nach der ersten Studie aus 2013 ist erneut festgestellt worden, dass der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und schulischen Ergebnissen hierzulande groß ist – und zwar signifikant größer als der Durchschnittswert aller anderen Länder. Insbesondere männliche Jugendliche aus Familien mit wenigen kulturellen und ökonomischen Ressourcen haben schlechte Aussichten, erfolgreich am schulischen oder gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.


INFRASTRUKTUR UND AUSSTATTUNG DEUTSCHER SCHULEN
 

Die IT-Ausstattung deutscher Schulen konnte sich von 2013 bis 2018 nicht wesentlich verbessern. Insgesamt kommt in Deutschland ein Computer auf fast zehn Schüler, vor fünf Jahren waren es elf. Bei Tablets und Laptops ist das Verhältnis noch deutlich schlechter.

 

In Deutschland besuchen mit 3,2 Prozent nur vergleichsweise wenige Schülerinnen und Schüler eine Schule, in der alle Lehrkräfte von der Schule oder dem Schulträger mit eigenen, tragbaren digitalen Endgeräten  ausgestattet werden (internationaler Mittelwert: 24,1 Prozent). In Dänemark liegt der entsprechende Anteil deutlich höher (91,1 Prozent). „Nur ein Viertel der Schülerinnen und Schüler in Deutschland besucht eine Schule, in der sowohl die Lehrkräfte als auch die Schüler Zugang zu WLAN haben. International sind das 64 Prozent, in Dänemark 100 Prozent. Da liegen Welten zwischen.“ Birgit Eickelmann (im Interview mit Martin Spiwak am 05. November mit ZEIT ONLINE) 

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